Wie bewahre ich Lebensmittel richtig auf ? Welche Lebensmittel gehören in den Kühlschrank? Was kann man einfrieren und wie verliere ich nicht den Überblick? Das sind nur einige wichtige Fragen, die sich viele Menschen stellen, wenn sie ihren Vorratsschrank füllen. Wir geben in unserem Ratgeber einen Überblick über die richtige Lagerung von Lebensmitteln.
Welche Lebensmittel kommen ins Glas?
Nudeln, Mehl, Reis, Bohnen, Zucker, Müsli und weitere Trockenware hält sich am Besten in luftdicht verschlossenen Gläsern. Alte Marmelade- oder ausgediente Gurkengläser eignen sich perfekt dafür. Durch das luftdichte Abschließen kann man auch gut sehen, falls Motten eingeschleppt wurden und eine Übertragung auf anderes Getreide damit vermeiden. Die durchsichtigen Gläser ermöglichen einen guten Überblick über das eigene Vorratslager und sind zudem schön anzusehen. Alles ist ordentlich verstaut und aufgeräumt. Keine unzähligen offenen Packungen, die in der Küchenlade umherpurzeln.
Auch Gewürze und getrocknete Kräuter sowie Öle und Essige fühlen sich in verschlossen Glasflaschen und Gewürzgläsern pudelwohl. Kühl und dunkel in einer Speisekammer oder in der nicht zu warmen Küchenlade. Empfindliche kaltgepresste Öle gehören jedoch, sobald sie angebrochen sind in den Kühlschrank und alsbald verbraucht.
So bleibt Gemüse lange frisch
- Erdäpfel, Zwiebel und Knoblauch lagerst du wenn möglich im Keller. Dunkel, kühl und belüftet ist hier die Devise. Auch wenn kein Keller vorhanden ist, halten sich diese Lebensmittel Wochen wenn man sie kühl und dunkel lagert. Tontöpfe mit Luftlöchern oder Holzkisten eignen sich gut dafür.
- Kraut, Karotten und Wurzelgemüse hält sich eingepackt am Besten in der Gemüselade des Kühlschranks. Beginnt das Gemüse schon zum Austreiben, kann man dennoch noch das Beste rausholen: Koche daraus eine Gemüsebrühe oder stelle selbst gemachte Suppenwürze her.
- Damit Kren lange frisch bleibt, eine Stück Küchenrolle in etwas Essig tauchen und die Krenwurze damit umwickeln. Anschließend in ein ausgedientes Marmeladeglas oder verschließbares Sackerl lagern. So hält sich der Kren lange und kann jederzeit frisch gerieben werden.
- Aus Roten Rüben kannst du hervorragend einen Immunsystem-stärkenden Salat machen. Abgefüllt in Gläsern, gestellt in die Vorratskammer, hast du für längere Zeit mit selbstgemachten Rohnensalat vorgesorgt.
- Das erste frische Frühlingsgemüse – Spinat, Radieschen, Bärlauch, Spargel – isst man am Besten so rasch wie möglich auf. Für kurze Zeit kann es auch in den Kühlschrank. Spargel kann man in ein feuchtes Tuch wickeln und verschließen, Radieschen ohne Radieschengrün in ein Marmeladeglas geben. Bärlauch und Spinat rasch verkochen.
Die richtige Lagerung von Obst
Während wir uns schon nach dem ersten frischem Obst wie Rharbarer und Erdbeeren sehnen, dominieren am heimischen Obstsektor noch die Äpfel und zum Teil auch noch Birnen. Äpfel am Besten separat und kühl lagern. Sie enthalten mehr Ethylen und lassen anderes Obst und Gemüse schneller verderben, wenn sie gemeinsam gelagert werden.
Bei den momentanen kalten Temperaturen klappt dies gut in einer Tasche am geschützten Balkon oder auf der Terrasse. Sind die Äpfel nicht mehr ganz so knackig zum frisch Essen, dann gibt es viele Möglichkeiten Äpfel zu Wohlfühlgerichten zu verkochen. Wie wäre es mit Apfelmus zu Aufläufen, Apfelstrudel, Apfelkuchen und mehr?
Wie Milchprodukte richtig aufbewahren?
Für Milch, Käse, Topfen, Joghurt und mehr heißt es ab in den Kühlschrank. Besonders frische Milchprodukte müssen unbedingt gekühlt gelagert werden. Also auch beim Einkaufen idealerweise gleich in eine Kühltasche packen um die Kühlkette so wenig wie möglich zu unterbrechen.
- Butter hält sich prinzipiell mehrere Wochen im Kühlschrank. Hat man dennoch zu viel eingekauft, kann man zum Einen lang haltbares Butterschmalz machen. Dies eignet sich perfekt etwa für einen flaumigen Kaiserschmarren und ähnliches. Butter lässt sich aber auch ohne große Qualitätseinbußen bis zu einem halben Jahr einfrieren.
- Milch gibt es in den verschiedensten Abstufungen vom Fettgehalt bis zur Haltbarkeit. Frischmilch, Vollmilch, Fettarme Milch und ESL-Milch, die bis zu zehn Tagen frisch bleibt. Ist die Milch bereits etwas sauer geworden, lassen sich damit immer noch gute Rezepte machen, wie zum Beispiel eine Saure Milchsuppe. Milch lässt sich aber auch für ein paar Monate einfrieren, jedoch nimmt man hier besser die Halbfette.
- Hartkäse hat im Kühlschrank eine sehr lange Haltbarkeit. Du kannst ihn auch einfrieren, am Besten in geriebenen Zustand, da Hartkäse nach dem Einfrieren zum Bröseln neigt.
- Schnittkäse gehört wie jeglicher Käse in den Kühlschrank und sollte nicht zu lange aufbewahrt werden. Er lässt sich auch gut im ganzen Stück einfrieren.
- Frischkäse, Schlagobers und ähnliches sollte man hingegen rasch verbrauchen und immer im Auge behalten. Zum Einfrieren eignen sich diese frischen Milchprodukte nämlich nicht.
Tipp: Auch wenn Käse zum Lagern in den Kühlschrank gehört, für den Genuss muss er aber unbedingt etwas früher rausgelegt werden! Nur dann schmeckt man die Aromen und herrlichen Nuancen der verschiedensten Käsesorten.
Selchwaren halten lang
Selchwaren halten sich aufgrund der Herstellung sehr lange im Kühlschrank. Dauerwurst wird mit der Zeit etwas trockener aber der Geschmack nimmt an Intensivität dafür zu. Speck hält sich ewig und eignet sich sehr gut zum Aufpeppen von Gerichten wie Linsensauce, Erdäpfelsuppe oder ähnliches. Zusätzlich gibt es viele schmackhafte Rezepte um Fleisch- und Schinkenreste zu verkochen. Mit Grenadiermarsch, Schinkenfleckerl, Wurstnudeln oder Käferbohnenlaibchen Rezepten, sind so viele Köstlichkeiten möglich, dass es dir nicht an Abwechslung mangelt.
Brot & Gebäck lange frisch halten
Brot von guter Qualität erkennt man daran, dass es saftig bleibt und auch noch nach mehreren Tagen gut schmeckt.
Brot, Gebäck und süße Backwaren werden bei Raumtemperatur gelagert. Der Kühlschrank eignet sich nicht dafür. Er verzögert zwar eine etwaige Schimmelbildung, trocknet es dafür umso schneller aus. Im Vergleich zu Gebäck hält sich Brot generell etwas länger, da die kleineren Gebäckstücke schneller austrocknen als ein ganzer Laib Brot. Roggen- und Vollkorn sind zudem auch länger haltbar als Backwaren aus Weizenmehl.
Durch die richtige Aufbewahrung bleibt Brot und Gebäck länger frisch. Dafür eignen sich natürliche Materialien. Eingewickelt in einem Papiersack oder in Leinen, aufbewahrt in einer Brotdose aus Holz oder Ton sind Backwaren gut aufgehoben. Um Schimmel keine Chance zu geben, gehören Brotdosen und Brotladen regelmäßig gereinigt. Heißes Wasser mit etwas Essig eignet sich dafür bestens.
Brot, Gebäck, Germteig und Kuchen kannst du auch gut einfrieren. Je frischer diese Lebensmittel in der Tiefkühllade landen, umso frischer sind Brot & Co auch wieder beim herausnehmen. Länger als ein bis zwei Monate sollten sie jedoch nicht eingefroren sein, da sie an Geschmack verlieren.
Was tun mit altem Brot?
Unser Tipp für die Küche: Brot, das schon angetrocknet ist kann man gut zu Brotwürferl schneiden, trocknen und als Suppeneinlage verwenden. Alte Semmeln sind perfekt für Semmelknödel oder zur Auflockerung etwa bei Faschierten Laibchen. Auch Semmelbrösel lassen sich ganz einfach selbst daraus machen. Es ist überhaupt nicht nötig, altes Brot & Gebäck zu entsorgen. In zahlreichen Rezepten – Brotsuppe, Arme Ritter, Semmelauflauf, Semmelknödel, Croutons, …. kann man Altbackenes schmackhaft verwerten ohne Lebensmittel verschwenden zu müssen.
Was gehört wo in den Kühlschrank ?
In den Kühlschrank gehören prinzipiell alle leicht verderblichen Lebensmittel. Deshalb gilt es auch schon beim Einkaufen die Lebensmittel so gut wie möglich zu kühlen und so rasch wie möglich nach Hause zu bringen und zu verstauen. Im Kühlschrank gibt es verschiedenste Kühlzonen – wärmere, kältere, trockene, feuchtere – die natürlich auch einen Einfluss auf die Haltbarkeit der Lebensmittel nehmen.
Allgemein gilt, dass es ganz hinten an der Kühlschrankwand kühler ist als vorne an der Tür. Somit räumt man jene Produkte, die baldigst zu vebrauchen sind, nach vorne. So laufen sie weniger Gefahr übersehen zu werden und landen dann nicht unnötigerweise im Müll.
Kühlschrank richtig einräumen:
- Ganz oben ist es am wärmsten. Dieses Fach eignet sich für Marmeladen, Pestos, Eingelegte und gekochtes Essen.
- In die mittleren Fächer kommen sämtliche Milchprodukte wie Käse, Joghurt, Topfen, Milch und mehr.
- Die Glasplatte ganz unten ist der kälteste Ort und eignet sich für Fleisch und Fisch. Diese am Besten separat in Behältnissen lagern, besonders bei rohen Produkten um eine Bakterienübertragung vorzubeugen.
- Darunter sind in der Regel dann noch ein bis zwei Laden, in denen es etwas feuchter ist für eine getrennte Lagerung von Obst und Gemüse.
- In der Kühlschranktür finden dann noch Butter, Eier, Senf und Getränke ihren Platz.
Welche Lebensmittel lassen sich einfrieren?
Beim Einfrieren gilt: Je frischer die Lebensmittel beim Einfrieren sind, desto länger bleiben sie haltbar!
Zum Einfrieren eignen sich:
- Butter
- Halbfettmilch
- Hart- & Schnittkäse
- Rohes Fleisch & roher Fisch
- Brot, Gebäck & Kuchen
- Blanchiertes Gemüse
- Fertig gekochte, portionierte Gerichte
Beim Einfrieren von Lebensmitteln sollte man aber auch auf ein paar Grundregeln achten:
- Lebensmittel zum Schutz vorm Austrocknen und Verhindern von Gefrierbrand luftdicht verpacken .
- Bei bereits tiefgekühlten gekauften Lebensmittel die Kühlkette nicht unterbrechen.
- Geeignete Behälter zum Einfrieren verwenden. Auch Glas funktioniert hier sehr gut.
- Das Gefriergut immer mit Datum und Inhalt beschriften.
Überblick im Lebensmittelvorrat nicht verlieren
Ein paar einfache Tipps um den Überblick zu behalten:
- Kontrolliere regelmäßig deinen Kühlschrank und Speis und räume Waren nach vorne, die bald ablaufen. So bewahrst du diese vor dem Verderben.
- Mache einen Wochenplan und verkoche die guten Dinge. Man kann auch Einrexen und Einkochen.
- Tätige keine Hamsterkäufe, schon gar nicht mit Lebensmittel, die du für gewöhnlich nicht isst. Es wäre viel zu schade, dass diese aufgrund von Nichtverbrauch im Müll landen.