Der Apfel ist in Österreich das Obst Nummer Eins – sowohl in der konsumierten Menge als auch im Anbau. Dank der bunten Sortenvielfalt, findet man Äpfel schon seit Jahrhunderten in abwechslungsreichen und köstlichen Rezepten. Die verschiedenen Geschmacksrichtungen, die darin enthaltenen Vitamine und die gute Lagerfähigkeit zeichnen dieses Obst aus. Man darf sich nicht von den Supermarkt-Regalen trügen lassen: Weltweit gibt es ungefähr 30.000 Apfelsorten, in Österreich sind es etwa 2.000. Welche Sorten es letztendlich in die Regale schaffen, hängt zu einem Großteil von einem ausgewogenen Zucker-Säure-Verhältnis ab.
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Die Steiermark – Heimat des Apfelgenusses
Die Steiermark wird nicht umsonst auch als die Heimat des Apfelgenusses bezeichnet. Steirische Äpfel kann man sowohl pur genießen, als auch durch raffinierte Rezeptideen verfeinern und so noch das letzte bisschen Geschmack aus ihnen herauskitzeln. Neben Apfelwein, -Saft und -Most, stehen vielerorts in der Steiermark Süßspeisen mit Äpfeln auf dem Plan.
Die verschiedenen Apfelsorten
Wir können uns in der Steiermark mit den verschiedenen Apfelsorten wirklich sehr glücklich schätzen. So gehört es sich für das größte Anbaugebiet Österreichs. Entlang der steirischen Apfelstraße liegen 77 Prozent der österreichischen Apfelflächen. Das geht auf eine aktuelle Studie der Statistik Austria aus dem Jahr 2017 zurück. Insgesamt werden fast 50 Prozent der Anbauflächen für Obst in Österreich für Äpfel verwendet, was die Frucht wohl zweifelsohne zum Obst Nummer Eins macht. Doch Apfel ist nicht gleich Apfel.
1. Arlet
Die Apfelsorte Arlet verfügt über eine glatte und kompakte Schale. Das Fruchtfleisch ist knackig und fest. Durch sein Aroma und seine ausgewogene Säure eignet er sich bestens für Kompott, andere Desserts und sogar als Ergänzung zu herzhaftem Schnittkäse. Wenn man weiß, wie man es am besten anstellt, ist ein leckeres Apfelkompott sehr schnell und einfach zubereitet.
Rezept Apfelkompott
- 1,2 kg Äpfel, Arlet
- 1 Zitrone, unbehandelt
- 80 g Zucker
- 1 Stange Zimt
- 2 EL Wasser
Die Äpfel werden zunächst geschält, geviertelt und entkernt. Dann wird die Zitrone geschält. Dabei sollte man darauf achten, dass die Schale möglichst an einem Stück bleibt. So findet man sie später im Kompott besser. Nach dem Schälen wird die Zitrone ausgepresst. Dabei sollte man auf etwa 4 EL kommen. Äpfel, Zitronensaft, -Schale, Zimt, Zucker und Wasser in einen Topf geben und kräftig aufkochen lassen.
Danach die Hitze reduzieren und zugedeckt bei mittlerer Hitze köcheln lassen. Das fertige Kompott wird zum Abkühlen vom Feuer genommen. Wenn es nicht mehr heiß ist, können die Zitronenschale und die Zimtstange entfernt werden. Das Kompott passt sehr gut zu Kaiserschmarrn oder anderen Süßspeisen.
2. Braeburn
Dabei handelt es sich eine der bekannteren Apfelsorten, die ursprünglich aus Neuseeland stammt. Geschmacklich ist der Apfel eher zart und süßlich einzuordnen. Er eignet sich bestens für ausgedehnte Brettljausen und Obstsalate. Hier sind der kulinarischen Kreativität keine Grenzen gesetzt.
3. Elstar
Diese Sorte ist eher für den herzhafteren Geschmack geeignet. Er hat in der Regel ein sehr intensives Aroma, das von pikant über süß bis hin zu einer ausgeprägten Säure reicht. Am besten eignet sich Elstar zu cremigem Weichkäse, herzhafteren Obstsalaten und Apfelkren.
Rezept Apfelkren
- 1 Apfel, Elstar
- 100 g Kren
- 1 EL Zitronensaft
- 1 TL Zucker
- 1 TL Apfelessig
- Salz und Pfeffer
Den Apfel und den Kren schälen und im Anschluss in eine Schüssel reiben und vermischen. Danach die anderen Zutaten hinzugeben und eine Stunde im Kühlschrank durchziehen lassen. Nach Bedarf mit Salz und Pfeffer abschmecken.
4. Fuji Kiku
Ein festes und süßes Fruchtfleisch – dadurch zeichnet sich der Fuji Kiku aus. Wie der Name bereits vermuten lässt, stammt der Apfel ursprünglich aus Japan. Besonders gut eignet sich der Apfel zum Schmoren, für Kompott aber auch zum Backen ist er bestens geeignet. Sehr gut schmeckt der Fuji Kiku in einem Apfelstrudel. Dazu gehört natürlich Schlagobers oder eine aromatische Vanillesoße. Ein köstliches Rezept für einen klassischen Apfelstrudel empfiehlt der Küchenchef des Hotels DAS SONNREICH. Gelegen in der Oststeiermark, weiß man hier die Äpfel natürlich richtig zu verarbeiten und kulinarisch und optisch das Beste aus ihnen herauszuholen.
5. Gala
Bei Gala handelt es sich ebenfalls um einen bekannteren Vertreter der steirischen Apfelsorten. Er ist berühmt für fülliges Aroma mit einem eher niedrigen Säuregehalt. Stattdessen schmeckt er doch sehr süß und voll. Gala kann man sehr gut glasieren oder auch als Bratapfel zubereiten, da man hierfür eine stabilere Frucht benötigt.
6. Golden Delicious
Diese Sorte fällt bereits durch ihr Äußeres ein wenig aus der Reihe. Den Golden Delicious erkennt man an seiner golden-grünlichen Farbe. Trotz seiner dominierenden Süße wird sein Geschmack durch ganz feine Säurenoten abgerundet. Er passt bestens zu edlem Schimmelkäse, eignet sich aber auch für Desserts, wie beispielsweise unser Apfel-Tiramisu oder Apfelkuchen.
7. Idared
Saftig, fast schon etwas cremig und dennoch sehr mild mit einer bestimmten Säure – so schmeckt Idared. Wenn man ihn nicht gerade pur genießen möchte, eignet er sich bestens für Apfelmus und Kompott.
8. Jonagold
Chutneys und frische Säfte bekommt man besonders gut mit der Sorte Jonagold hin. Es ist kaum zu glauben, was für ein vielschichtiges Aroma man aus dieser kleinen roten Frucht noch herausbekommt. Wenn man ihn beispielsweise zu einem Chutney verarbeitet, passt er sogar perfekt zu Fleischgerichten.
Rezept Apfel-Chutney
- 4 Äpfel, Jonagold
- Ingwer, etwa daumengroß
- 1 Zwiebel
- 75 g Rosinen
- 1 EL Senfkörner
- 150 ml Weißwein
- 150 g brauner Zucker
- Salz und Pfeffer
Die Äpfel werden zunächst geschält, entkernt und in kleine Stücke geschnitten. Auch die Zwiebel und der Ingwer werden geschält und sehr fein gehackt. Alles in einen Topf geben und mit Weißwein übergießen. Dann die restlichen Zutaten hinzufügen und bei mittlerer Hitze köcheln lassen, bis eine dicke breiige Masse entstanden ist. Im Anschluss mit Salz und Pfeffer abschmecken und in Gläser füllen. Wer es gerne etwas schärfer mag, kann noch ein wenig Chili hinzufügen.
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9. Kronprinz Rudolf
Hierbei handelt es sich ebenfalls um einen Klassiker, den man oft in der traditionellen österreichischen Küche findet, beispielsweise im Apfelstrudel. Kronprinz Rudolf ist ein sehr würziger Apfel, der süß und sauer gut ausbalanciert.
10. Topaz
Den Topaz genießt man am besten pur. Er ist ein guter Vitamin-C-Lieferant. Geschmacklich tendiert er mehr Richtung Säure. Dennoch bleibt der Geschmack aber ausgewogen. Reinbeißen und genießen!