Der Allerheiligenstriezel gehört zu Allerheiligen am 1. November einfach dazu – so wie die Osterpinze zum Osterfest. Wenn in der Steiermark die Tage kürzer werden und der Duft von frisch gebackenem Germteig durch die Küche zieht, weiß man: Es ist Striezelzeit. Der süße, geflochtene Germzopf wird seit Generationen zu Allerheiligen gebacken – als Zeichen von Verbundenheit, Glück und Segen.
Außen goldbraun und innen flaumig, ist der Allerheiligenstriezel ein Gebäck, das Brauchtum, Handwerk und Geschmack wunderbar vereint.
Bedeutung und Brauchtum

In der Steiermark ist es seit Jahrhunderten Tradition, dem Patenkind zu Allerheiligen einen Allerheiligenstriezel zu schenken. Das Gebäck steht für Zusammenhalt und Segen – beim Flechten werden diese guten Wünsche symbolisch „mit eingeflochten“.
Seine Wurzeln reichen bis in die Antike zurück: Damals schnitten Menschen als Zeichen der Trauer geflochtene Haare ab. Daraus entwickelte sich im Lauf der Zeit der süße Germzopf, dem man später sogar Zauberkräfte zuschrieb. Ein schön aufgegangener Striezel galt als Glücksbringer, ein verzogener oder nicht aufgegangener als schlechtes Omen. Heute backen wir ihn einfach aus Freude am Geschmack – und an der Tradition.
Allerheiligenstriezel backen
Küchenzubehör
Zutaten
- 1 kg glattes Mehl (Type 480)
- gestr. EL Salz
- 400 ml Milch
- 100 ml Wasser
- 50 g frische Germ
- 100 g Zucker
- 100 g Öl oder flüssige Butter
- 2 Dotter
- 100 g Rosinen
- Öl zum Befetten des Bleches oder Backpapier
- versprudeltes Ei/Eiklar zum Bestreichen
- evt. Hagelzucker zum Bestreuen
Zubereitung
- Für das Allerheiligenstriezel Rezept Wasser mit Milch leicht erwärmen. Die Germ in der lauwarmen Milch auflösen, eine Prise Zucker hinzugeben und etwas stehen lassen. Die Milch darf dabei nicht zu heiß sein, denn sonst verliert die Germ ihre Wirkung!
- Dotter, Zucker und flüssige Butter / Öl zur Milch hinzugeben und gut versprudeln.
- Mehl mit Salz in eine große Schüssel geben und vermischen. Die Dottermilch zum Mehl geben und verkneten. Den Germteig kräftig durchkneten, die Rosinen erst zum Ende hin untermischen und noch einmal gut kneten.
- Den Striezelteig an einen warmen Ort stellen, mit einem Geschirrtuch zudecken und auf das doppelte Volumen aufgehen lassen. Dies dauert in der Regel rund eine halbe Stunde. Wieder zusammenkneten und etwas ruhen lassen.
- Nun den Striezelteig halbieren und jede Hälfte in drei oder vier gleich große Stücke teilen. Wer das Striezel flechten auch mit sechs Strängen schafft (siehe unser Video), teilt den Teig in sechs Stücke.
- Diese Teiglinge "rund schleifen" - dabei wird der Teig mit der Hand und leichtem Druck auf einem leicht bemehlten Brett gerollt, bis daraus eine Kugel mit glatter Oberfläche entsteht.
- Jedes Teigstück nun zu einem länglichen Strang ausrollen.
- Jeweils aus drei, vier beziehungsweise sechs Strängen einen Striezel flechten. Für den zweiten Striezel gleich vorgehen.
- Das Backrohr auf 200° Ober-/Unterhitze vorheizen.
- Die beiden Striezel nebeneinander auf ein befettetes Blech legen, mit dem Geschirrtuch zudecken und nochmals eine halbe Stunde aufgehen lassen.
- Den geflochtenen Zopf mit Ei bestreichen, dadurch bekommt der Allerheiligenstriezel einen schönen Glanz, wer mag mit Hagelzucker bestreuen und im Backrohr bei 180° C in etwa 30 Minuten goldbraun backen.
Video
Tipp aus der Küche
- Damit ein guter Germteig gelingt, haben die Zutaten am besten alle Raumtemperatur.
- Anstatt Hagelzucker passen auch gut Mandelblättchen!
Allerheiligenstriezel backen – Schritt für Schritt Anleitung
Allerheiligenstriezel Serviertipp
Der Allerheiligenstriezel schmeckt am besten frisch gebacken, wenn er noch leicht warm ist und der Duft von Germ und Butter durch die Küche zieht. Klassisch wird er zum Frühstück oder zur Nachmittagsjause serviert – mit Butter bestrichen, dazu ein Löffel Marillen– oder Ribiselmarmelade und ein Häferl Kakao oder Kaffee.

Wer es gern etwas feiner mag, kann den Striezel auch leicht toasten und mit Honig oder hausgemachtem Dirndlgelee genießen. In Scheiben geschnitten bleibt er in Folie verpackt zwei bis drei Tage frisch.
Sollte etwas übrig bleiben, lässt sich der Striezel wunderbar weiterverwenden:
- in einer Auflaufform als Scheiterhaufen oder Ofenschlupfer,
- in Butter angeröstet und mit Zimt bestreut als süße Knusperjause,
- oder tiefgekühlt – kurz aufgebacken schmeckt er fast wie frisch.
Häufige Fragen zum Allerheiligenstriezel
Warum backt man den Allerheiligenstriezel?
Welches Mehl verwende ich für den Allerheiligenstriezel?
Welche Germ ist geeignet – frisch oder trocken?
Wie lange muss der Germteig rasten?
Wie flechte ich den Striezel mit 6 Strängen?
Woran erkenne ich, dass der Striezel fertig gebacken ist?
Kann ich den Allerheiligenstriezel ohne Rosinen backen?
Wie bewahre ich den Striezel auf und kann ich ihn einfrieren?
Gutes Gelingen bei unserem Allerheiligenstriezel Rezept wünscht dir dein steirische Spezialitäten Team!





















Traditioneller Striezel – ganz ohne zusätzlichen Tamtam
Das ist das beste Striezel-Rezept, das ich jemals gefunden habe! Herzlichen Dank dafür!
Hallo, möchte den Striezel backen.
dazu eine Frage: glattes Mehl – welche Type?
Hallo Gerti!
Es gehen beide Mehltypen. Für feineres Gebäck verwendet man gerne das W480.
Gutes Gelingen!
Christina
Ich bin mehr wie restlos begeistert von diesem sehr sehr feinen Rezept! Meinen allerherzlichsten Dank dafür und gedanklich einen schönen Strauß Blumen. DANKE!
Hallo Andrea,
Vielen Dank für dein tolles Lob und die Blumen 🙂
Viele Grüße von der Redaktion!
Spitzenrezept! Die ganze Familie liebt diesen flaumigen Striezel. <3
tolles Rezept, hab 12 kleine Striezel draus gemacht
6 davon als Rohling eingefroren, gibt es dann zwischdrin,wenn’s schnell gehen muss 😉
Hammermässiges Rezept!
Die ganze Familie backt nach diesem Rezept die Striezel.
Wie können es gar nicht mehr erwarten bis es wieder losgeht.
Danke für dieses tolle Rezept
LG
👌
Ganz gutes Rezept und sehr empfehlend..
Heute zum dritten mal gebacken ..
Sehr sehr lecker 😋..
Grüße aus Niederbayern
Herrlich flaumiger Striezel, danke für das tolle Rezept 😊
Super Rezept Danke