Inmitten einer harmonischen Naturlandschaft mit Wäldern und Wiesen befindet sich rund 15 Kilometer nördlich von Graz eines der größten Freilichtmuseen Europas – das österreichische Freilichtmuseum Stübing. 2002 wurde es mit dem Museumsgütesiegel des ICOM der UNCESCO ausgezeichnet und eröffnet einen ursprünglichen Einblick zu den Wurzeln der Geschichte Österreichs.
Eine Reise durch die bäuerliche Geschichte Österreichs im Freilichtmuseum Stübing
Behutsam wurden in dem rund zwei Kilometer langen Seitental der Mur 97 originale Bauernhöfe aus ganz Österreich angesiedelt. Durchwandert man das Tal, durchwandert man die einzelnen Bundesländer von Burgenland bis Vorarlberg und erhält einen Überblick über die historischen Bauten, dem Leben und den Alltag unserer bäuerlichen Vorfahren. Die Gebäude stammen aus sechs Jahrhunderten, das älteste ist aus dem Mittelalter.
Detailgetreu und liebevoll eingerichtet erwecken die Bauernhöfe den Eindruck, dass jederzeit das Leben von anno dazumal weitergeführt werden könnte. Die Höfe sind mit bunten Blumen geschmückt und von duftenden Gärten umgeben. Ziegen und Schafe grasen auf den Weiden und Wiesen, auf den Feldern wird Getreide angebaut und in traditioneller Weise mit Sichel und Sense geerntet.
Ein Tal voll Geschichte(n) in Stübing
Zu Entdecken gibt es neben den ursprünglichen Bauernhöfen noch so Einiges: eine alte Greißlerei, eine kleine Schule aus der Zeit um 1800, ein Rüsthaus mit historischen Spritzenwagen, ein Sägewerk, eine Seilerei, eine alte Schmiede, ein Kräuterlehrgarten, ein Kohlenmeiler, in dem Holzkohle hergestellt wird sowie ein alter Backofen, in dem an Wochentagen frisches Brot gebacken wird.
Seit 2016 bereichert auch ein Wirtshaus das Freilichtmuseum Stübing. Feierlich eröffnete das historische Gasthaus „Zum Göller“ im Frühjahr seine Pforten. Ursprünglich stand dieses Gasthaus am Lahnsattel in St. Ägyd. Im Freilichtmuseum Stübing bietet es nun den Besuchern die Möglichkeit, sich auf die Spuren der ländlichen Esskulutur zu begeben und sich durch das kulinarische Österreich zu „kosten“. Auf der Speisekarte stehen traditionelle Speisen und Gerichte. So etwa die Grammelpogatschen aus dem Burgenland, Brennsterz aus der Steiermark, Bauernkrapfen aus Kärnten, Most und Geselchtes aus Oberösterreich um nur ein einige der Österreichischen Spezialitäten zu nennen.
Regelmäßig sind auch verschiedenste Handwerker zu Besuch, die sich gerne über die Schulter blicken lassen und ihre alten traditionellen Künste und Handwerkstechniken in Kursen weitergeben, so etwa das Schnitzen des Haussegens, das Korbnähen oder das traditionelle Adventkranzbinden.
Fachkundige und spannende Führungen werden unter Voranmeldung auch in zahlreichen Fremdsprachen angeboten. Auf dem Museumsgelände befinden sich zudem informative Ausstellungen zu diversen Bereichen mit jährlichen Themenschwerpunkten.
Veranstaltungen & Feste im Freilichtmuseum Stübing
Besonders beliebt bei den Besuchern sind auch die zahlreichen Veranstaltungen und Feste im Jahreskreis, die einen aktiven Einblick ins Brauchtum und Handwerk des ländlichen Lebens bieten:
- Palmbuschenbinden am Freitag vor Palmsonntag
- Osterhandwerk und Osterbrotbacken am Palmsonntag
- Maibaumaufstellen & Maitanz am 1. Mai
- Pflanzenfest & Frühlingsklang – Frühschoppen mit Pflanzenmarkt
- Vollmondführungen im Sommer
- Styriate Konzert
- Mit G´sang & Klang – Musikantenstammtisch
- Kräutertag mit Kräuterweihe zu Maria Empfängnis (15.August)
- Erlebnistag im Herbst
- Allerheiligenstriezel backen
- Tannengraß und Lebzeltstern im Advent
u.v.m.
Kinderangebot – Tauch ein in eine vergangene Welt
Kinder können im österreichischen Freilichtmuseum Stübing auf Entdeckungsreise gehen. Besonders beliebt bei den jungen Besuchern sind die kleinen und großen Tiere im Museumsgelände und die Kinderlerbnisbereiche am Bach mit klapperndem Wasserrad und Damm. Im Juni stehen die Kinder beim Kindererlebnistag im Mittelpunkt. Über das Jahr gibt es verschiedene Kindernachmittage, die Einblicke in das Leben und den Alltag der bäuerlichen Ahnen gewähren – vom Bauen eines Blockhauses bis hin zum Brotbacken. Perfekte Möglichkeiten also für Familien einen Ausflug zu machen.
Öffnungszeiten & Eintrittspreise vom Freilichtmuseum
Das Freilichtmuseum Stübing hat vom 1. April bis 31. Oktober 2022 täglich von 9 bis 18 Uhr geöffnet. Einlass bis 17 Uhr möglich. Zusätzlich öffnet das Museum seine Pforten für diverse Kurse/Veranstaltungen wie die traditionelle Adventveranstaltung Tannengraß & Lebzeltstern.
Für Kinder ab 4 Jahren kostet der Eintritt 5,50 €, für Erwachsene 13 €. Es gibt diverse Vergünstigungen für Senioren und Studenten, ermäßigte Gruppenkarten und Familienkarten. An Veranstaltungstagen gelten gesonderte Eintrittspreise.
Freilichtmuseum Stübing Buchtipp
Im Buch berichtet der Autor Viktor H. Pöttler, Gründer vom Österreichischen Freilichtmuseum und Professor für Volkskunde an der Karl-Franzens-Universität Graz, über die Idee des Freilichtmuseums Stübing, für deren Verwirklichung in einer gesamtösterreichischen Gründung er über vier Jahrzehnte gewirkt hat. Anhand zahlreicher Beispiele wird die Zweckhaftigkeit, Konstruktion und Form der historischen Bauten erklärt, wobei das Richtige zumeist als das Schöne erkennbar wird. Leser erhalten einen Einblick in die Werkstatt eines Museums unter freiem Himmel und erfahren Wissenswertes von der Übertragung der Bauwerke und deren Geschichte.
Kontaktdaten & Anreise Freilichtmuseum Stübing
Österreichisches Freilichtmuseum Stübing
Enzenbach 32
8114 Stübing
Tel: +43 3124 / 53 700
Für die Anreise per Navigationsgerät diese Adresse eingeben:
Gratweinerstraße 134
8121 Deutschfeistritz
Textquelle & Fotos: Freilichtmuseum Stübing
ich war sehr spät dran, der Ausgang war nicht mehr besetzt – und ich musste dringend aufs Klo. dann fand ich ein WC in/bei der Kirche das offen war.
Das werde ich nie vergessen.
Das Freilichtmuseum in Stübing ist für jung und alt zu empfehlen, da sehr vielseitige Ausstellungsgegenstände gezeigt werden und so sehr eindrucksvoll das Leben früherer Zeit dargestellt wird. Insbesondere das 18. und 19. Jahrhundert stehen im Blickpunkt. Unterschiedlichste Formen des damaligen Lebens werden thematisiert. Eine imposante Reise in eine längst vergangene Zeit.