Eine mehrtägige Schönwetterphase Mitte Oktober nutzten wir um einen Tag im westlichen Norden der Steiermark, dem weithin bekannten Ausseerland, zu verbringen. Während sich in Graz bereits die Sonne zeigte, herrschte in der Obersteiermark noch dichter Hochnebel. Je mehr es aber in Richtung Salzkammergut ging, desto schöner wurde es, bis nur mehr Sonnenschein bei blauen Himmel zu sehen war. Beim letzten Ausseerland Besuch im Winter vorigen Jahres, zeigte sich die Region noch kahl und im Nebel. Diesmal wollten wir auch den Toplitzsee besuchen und eine Fischspezialität aus der Genussregion Ausseerland probieren.
Grundlsee – Momentaufnahme aus zwei Saisonen
Die Fahrt von Graz in das Ausseerland, genauer gesagt zum Grundlsee, dauerte circa drei Stunden. Der Ort Grundlsee macht einen romantischen Eindruck, viele Häuser stehen noch in rustikaler Holzbauweise. Ab der Schiffsanlegestelle Seeklause beim Seehotel Grundlsee, können Besucher und Urlauber von Mai bis Oktober mit dem Schiff über den Grundlsee an das andere Ende des Sees, nach Gössl, fahren. Wir jedoch, sind mit dem Auto nach Gössl und parkten im Ort. Zum Toplitzsee herrscht nämlich Fahrverbot. Ein Bild vom Winter am Grundlsee zeigt schön den Stimmungsunterschied von Herbst und Winter am See.
Toplitzsee – Genuss bei der Fischerhütte
Nach einer circa zwanzigminütigen Wanderung über eine Schotterstraße erreichten wir den Toplitzsee und die Fischerhütte. An diesem sonnigen Herbstsonntag war der Gastgarten der Fischerhütte bis zum letzten Platz ausgefüllt. Die Kellnerin brachte uns gleich bei der Bestellung die schlechte Nachricht: „Zum Essen gibt es nichts mehr“. Eine Busladung von Urlaubern aus Deutschland hatte die Küche gänzlich in Beschlag genommen. Nachdem wir mit unseren Getränken fast fertig waren, kam sie wieder und fragte nach ob wir doch noch was Essen möchten. Sie würde es bei der Küche probieren. Das ließen wir uns natürlich nicht zweimal sagen, schlussendlich waren wir extra wegen dem Seesaibling in diesen Teil des Salzkammerguts gekommen.
Ausseerland Seesaibling: Seit 2005 im Genusskatalog aufgenommen
Der Ausseerland Seesaibling kommt im Altausseer See, im Grundlsee (auch genannt das „steirische Meer“) und im Toplitzsee vor. Im Vorderen und Hinteren Lahngangsee sowie in kleineren Seen des Toten Gebirges finden sich die „Schwarzreiter“, diese Fische sind eine Kümmerform des Seesaiblings. Oft sind die Gewässer über mehrere Monate zugefroren. Der Ausseerland Seesaibling hat sich als Hauptfisch an die rauen Bedingungen dieser alpinen Gewässer gut angepasst. Der Ausseerland Seesaibling ist für sein hellrosa Fleisch bekannt. Verantwortlich für diese Färbung ist ein spezielles Seeplankton. In den Fischereibetrieben in der Region erfolgt die Veredelung des Naturfisches. Deshalb wird außer dem küchenfertigen Fisch auch Räucherfisch im Ganzen beziehungsweise filetiert angeboten.
Überraschenderweise nicht lange nach der Bestellung kamen unsere gebratenen Seesaiblinge mit Petersielerdäpfeln und gemischtem Salat. Sie schmeckten delikat. Alleine das Essen in der Fischerhütte am Toplitzsee ist uns eine geschmackliche Empfehlung werten. Mit dem Ambiente am See, fast mitten im bunt gefärbten herbstlichen Wald, können wir auch noch eine optische Empfehlung aussprechen!
Unser Wandertipp: Vom Toplitzsee zurück zum Grundlsee kann man auch auf einem Weg entlang des Toplitzbaches nehmen. Der Toplitzbach verbindet den Toplitzsee mit dem Grundlsee auf einer Fließstrecke von 1,5 Kilometer.
Loser-Panoramastraße: Aufregende Blicke über das Ausseerland
Vermutlich einer der schönsten Aussichten auf das Ausseerland hat man von der Loser-Panoramastraße. Die Mautstraße kostet für Autos untertags 15€ (Motorräder 5€) und ab 18 Uhr 6,5€ (Motorräder 3€). Die Panoramastraße führt über 15 Kehren zum Parkplatz bei der Loser-Alm auf 1600 Metern Seehöhe. Von dort oben sieht man zum Beispiel bis zum schneebedeckten Dachstein, oder in das Tal auf den Altausseer See.
James Bond Spectre im Ausseerland

Weltweit wurde das winterliche Aussee durch den aktuellen James Bond Film „Spectre“ noch bekannter. Rund 15 Minuten sind Szenen im neuesten Bond-Streifen aus der Steiermark und Tirol zu sehen wobei „Altaussee“ mehrmals im Kinofilm erwähnt und einmal als Schrift gezeigt wurde. Den einen oder anderen Kinobesucher könnte somit das Ausseerland nun auch aus dem Kino „bekannt vorkommen“. Die Plättenfahrt von James Bond auf dem nebelverhangenen See dauere weniger als eine Minute, die Szenen aus dem Ausseerland waren fünf Minuten lang auf der Leinwand zu sehen.
Bereits die Dreharbeiten von Spectre im obersteirischen Altaussee sorgten für einige Aufregung in der Region. Fans warteten stundenlang auf James Bond und zogen glücklich mit signierten Autogrammen des Schauspielers von dannen. Der eine oder andere ergatterte sogar ein Selfie mit Daniel Craig.
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